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Wissenschaft trifft Film: Internationale Forschungen und Dreh im UNESCO Global Geopark Ries

Meldung vom 16. Mai 2025

Erkenntnisse für künftige Mond- und Mars-Missionen

Nördlingen/Donauwörth (pm). Die Woche von 4. bis 10. Mai war eine ganz besondere Woche im UNESCO Global Geopark Ries. Gleich zwei bedeutende internationale Gruppen von Wissenschaftlern hielten sich zu geologischen Forschungszwecken im Rieskrater und im RiesKraterMuseum Nördlingen auf und wurden dabei im Vorfeld sowie im Gelände vom Geopark Ries e. V. unterstützt. 

 

Dr. Naoma McCall vom NASA Goddard Space Flight Center in Maryland, USA, führte mit ihrem Wissenschaftsteam geophysikalische Untersuchungen sowie Forschungen zum Gestein im Rieskrater durch. Diese dienen der NASA zur Vorbereitung auf künftige Mond- und Mars-Missionen. Der Rieskrater und die NASA besitzen eine lange zurückgehende Verbindung, die mit dem geologischen Training der Apollo 14- und 17-Astronauten 1970 begann und sich seit 2017 mit regelmäßigen Trainings amerikanischer, europäischer und japanischer Astronauten im UNESCO Global Geopark Ries weiter fortsetzte.

 

Große Parallelen von Ries und Marskratern

 

Weiterhin war die Abteilung für Geowissenschaften der Universitiy of Western Ontario, Canada, mit einer Forschergruppe rund um Prof. Dr. Gordon Osinski sowie Dr. Livio Leonardo Tornabene mit Studierenden im UNESCO Global Geopark Ries. Forschungsschwerpunkt dieser Gruppe war die Entstehung des Suevits. Seine Geschichte ermöglicht Rückschlüsse auf die Geschichte der Planeten. Der Suevit ist das wichtigste Kratergestein und wurde im Rieskrater zum ersten Mal entdeckt und beschrieben. Der Namensursprung (zu Deutsch: Schwabenstein) macht diese Entdeckungsgeschichte deutlich, der mit der Auszeichnung zum Gestein des Jahres 2024 nochmals Rechnung getragen wurde. Dr. Tornabene sieht noch größere Parallelen zwischen Rieskrater und Marskratern als zwischen Ries und Mond. Daher sei der Rieskrater von großer Bedeutung für die Vorbereitung künftiger Marsmissionen.

 

Internationaler Dokumentarfilm über die Entstehung des Lebens
 

Begleitet und gefilmt werden die Wissenschaftler bei ihren Arbeiten im Gelände von der australischen Regisseurin Ruth Berry und Team. Ruth Berry koordiniert die Dreharbeiten für ARTE France, dem japanischen Staatsfernsehen NHK sowie dem US-amerikanischen Sender PBS. Unter anderem mit den Aufnahmen im Rieskrater wird der wissenschaftliche Dokumentarfilm „The origin of life“ (der Ursprung des Lebens) entstehen. Der Rieskrater war der letzte von insgesamt acht Drehorten weltweit für diese Dokumentation. Die Dokumentation wird auf genannten Kanälen voraussichtlich 2026 ausgestrahlt.

Infrastruktur erleichtert Wissenschaftlern die Arbeit

 

Der erste Vorsitzende des Geopark Ries e. V., Landrat Stefan Rößle zeigte sich begeistert über das wiederholt große Interesse am Rieskrater und der Infrastruktur des UNESCO Global Geoparks Ries und sicherte den Forschenden auch künftig die bestmögliche Unterstützung durch den Geopark Ries e. V. zu. Geschäftsführerin Heike Burkhardt machte in diesem Zusammenhang deutlich, dass das internationale Interesse am Rieskrater durch die sehr gute Aufbereitung des Einschlagsthemas durch die Einrichtungen des UNESCO Global Geoparks, noch verstärkt werde: Durch Infostellen und -zentren sowie Informationstafeln vor Ort im Gelände, vor allem aber auch durch die Erschließung, Zugänglichmachung und Pflege zahlreicher für die Wissenschaft hochinteressanter Geotope (meist ehemalige Steinbrüche). „Wir arbeiten mit viel Herzblut und vollem Einsatz für die Region“, so Burkhardt. Kaum ein anderer Einschlagskrater zeige eine derart gute Infrastruktur, die – im Ensemble mit dem RiesKraterMuseum Nördlingen und der guten Infrastruktur in Sachen Hotels, Gastronomie, Einkaufsmöglichkeiten und Verkehrsanbindung – auch der Wissenschaft die Arbeit erleichtere.


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